Im Eröffnungsplenum Zukunftsvisionen ging es um Projekte und Pläne der Fachgesellschaft für die 20er-Jahre. Prof. Herbert Leyh aus Garmisch-Partenkirchen stellte zu Beginn die Grundzüge des urologischen Weiterbildungscurriculums WECU vor. Das Curriculum steht für eine strukturierte und qualitätsgesicherte Weiterbildung der Fachärztinnen und Fachärzte für Urologie in Klinik und Praxis.

Um berufspolitisch heiße Eisen kümmerte sich dann Prof. Daniela Schultz-Lampel, Vorstandsmitglied der DGU, verantwortlich für das Resort „Wissenschaft und Praxis“, sowie Vorsitzende des Arbeitskreises „Urologische Funktionsdiagnostik und Urologie der Frau“. Wenig Neues konnte Schultz-Lampel zur Gebührenordnung für Ärzte berichten, die nach langer Vorbereitung und Abstimmung 24 konservative und 182 operative Leistungspositionen enthält. „Realistisch sind 6-7% Honorarsteigerungen für die Urologie“, berichtete Schultz-Lampel.
Vertreter von DGU und BvDU sprachen kürzlich mit Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, und erfuhren, dass es im Herbst eine GOÄ-Parallelabrechnung in ausgewählten Praxen geben werde. Ob Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat am Ende zustimmen werden, ist derzeit offen. Individuelle Einzelhonorarvereinbarungen mit den Patienten auf Basis der neuen GOÄ sollen dann getroffen werden. Es wäre die kalte Einführung der GOÄ.
„Ausruhen geht nicht“, meinte DGU-Vorstandssprecher Prof. Maurice Stephan Michel zum Abschluss und stellte die urologische Agenda für den Rest dieses Jahrzehnts vor.